Ernies (4) bewegtes Leben wäre fast schon vorbei gewesen, bevor es richtig begonnen hatte. Aus einer Mülltonne in Portugal rettete Carola H. (40) den Welpen-Mischling. Sie fütterte ihn mit der Flasche und nahm ihn mit nach Berlin. Jetzt verschwand der Hund bei einem Tierarztbesuch. Carola H. hatte Ernie zum Scheren in einer Praxis in der Königsberger Straße (Lichterfelde) abgegeben. Weil alle Türen offen standen, konnte das ängstliche Tier weglaufen. „Er ist aufgrund seiner Vergangenheit sehr scheu“, sagt sein Frauchen.
Seit vier Tagen sucht die Verwaltungsbeamtin nun schon verzweifelt nach ihrem Hund. Sie und ihr Lebensgefährte Sven K. (38) haben Plakate geklebt, Anwohner befragt und sogar eine heiße Spur gefunden. Zuletzt wurde Ernie am Donnerstagabend in der Manteuffelstraße gesehen.
Bewohner eines Hauses hatten dort ein Paar (beide etwa 50) beobachtet, das den Hund mitgenommen haben soll. „Er hatte ja kein Halsband um, als er weglief. Vielleicht dachten die Leute, er sei ein Streuner“, sagt Carola H. „Aber Ernie trägt einen Chip, ein Tierarzt oder Heim könnte das sofort feststellen.“ Bislang hat sich noch niemand bei den Besitzern gemeldet. Carola H. und Sven K. sind mit den Nerven am Ende, wissen nicht, was sie noch tun können, um ihren kleinen Portugiesen zu finden.
Ernie ist wieder da! Artikel zum Download: erniebz.pdf (526,1 kB)
Acht Tage lang irrte Ernie (4) durch Berlin. Carola H. (40) und Sven K. (38) suchten verzweifelt nach ihrem Mischling. Er war am 12. Mai aus einer Lichterfelder Tierarztpraxis ausgerissen. Nach dem Hinweis einer Leserin und einer dramatischen Suche konnten Frauchen und Herrchen ihren Ernie jetzt endlich wieder in die Arme schließen. Sie fanden ihn nur drei Kilometer von zu Hause entfernt. Fast täglich meldeten sich bei der B.Z. Berliner, die den scheuen Hund gesehen hatten. Oder Carola H. einfach nur Mut machen wollten, die Hoffnung nicht aufzugeben. Der Anruf einer Frau aus Lichterfelde-West brachte schließlich den Durchbruch. „Sie war am Freitagmorgen mit ihren Hunden am Marktplatz Moltkestraße unterwegs, als Ernie an ihr vorbeirannte“, so Carola H. Sofort machten sich die Verwaltungsbeamtin, ihr Lebensgefährte, Eltern und Schwiegereltern auf den Weg, suchten die Gegend ab. Fast zwei Stunden lang. Ohne Erfolg. „Als wir schon aufgeben wollten, kam Ernie plötzlich um die Ecke“, sagt Carola H. „Er hat vor Freude gejault, und wir haben geweint, weil wir es nicht fassen konnten. Es ist fast ein Wunder, dass ihm in der Zeit nichts zugestoßen ist.“ Ernie hatte nur wunde Pfoten, ein paar Schrammen und großen Hunger und Durst. Carola H.: „Wir sind überglücklich, dass er wieder bei uns ist. Und das verdanken wir den vielen mitfühlenden und aufmerksamen Berlinerinnen und Berlinern."
Tierarztpraxis Dr. Renate Lorenz
Oberhofer Weg 68(030) 711 63 57